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Orderrunde FS 2022 sorgfältig planen

Mitte Juni kam das BTE-Präsidium zu einer Web-Sitzung zusammen. Dabei wurde berichtet, dass die Umsätze in vielen Geschäften erfreulich sind. Wegen des warmen Wetters wird von den Kunden aktuell Sommerware nachgefragt, Übergangsware aus dem Frühjahr bleibt vielfach liegen. Aufgrund des Lockdowns sind diese Läger auch noch recht hoch, was vor allem bei einigen Großfilialisten schon Rabattaktionen ausgelöst hat.

 

Es ist damit zu rechnen, dass zumindest aus dem Basic-Bereich erneut Ware für das nächste Frühjahr eingelagert wird. Das hat Auswirkungen auf die Bestellmengen in der bereits angelaufene Orderrunde für Frühjahr/Sommer 2022. Schließlich werden solche Basic-Teile dann nicht erneut eingekauft.

 

Entscheidend für die Orderplanung sind auch die Umsatz-Erwartungen für das nächste Jahr. Nach Recherchen des BTE planen die meisten stationären Modegeschäfte für das erste Halbjahr 2022 mit Umsätzen zwischen Pari und einem Rückgang von 25 Prozent. Entsprechend zurückhaltend sind damit auch die Einkaufsplanungen in vielen Unternehmen.

 

Die konkreten Ordermengen hängen dann im Einzelfall allerdings maßgeblich vom Geschäftstyp und der Kundenklientel ab. Je modeorientierter das Geschäftskonzept bzw. die Kunden sind, desto weniger sinnvoll ist die Wareneinlagerung. Für den Erfolg modischer Geschäftskonzepte ist es entscheidend, den Kunden auch im kommenden Frühjahr neue interessante Ware zu präsentieren und damit neue Kaufimpulse zu geben. Aber auch hier sollte jedes Unternehmen immer wieder prüfen, ob das Einkaufsvolumen in der Vororder reduziert werden kann.

 

Bezüglich der Warenversorgung in den kommenden Wochen befürchtet das BTE-Präsidium Schwierigkeiten, da globale Logistikprobleme und die Pandemie in Indien/Bangladesch den Warennachschub behindern und verteuern. Es ist nicht auszuschließen, dass der Nachschub an schnell verfügbarer Ware stockt und sich auch die Auslieferung der ersten Herbstprogramme verzögern könnte.

 

Diese Gefahr sollte man unbedingt bei seiner Rabattstrategie für die nächsten Wochen berücksichtigen. Sollte die sommerliche Witterung - wie bereits mehrfach in den letzten Jahren – bis in den Herbst andauern und sich die frühen Auslieferungen verzögern, wäre ein frühes „Verramschen“ aktueller Sommerware betriebswirtschaftlich unsinnig. Angesichts der ohnehin angespannten Renditesituation im Modehandel sollte jetzt vielmehr versucht werden, zumindest die Sommerware noch möglichst lange zum vollen Preis zu verkaufen!