
Wie können der Rückgang der Besucherfrequenz aufgehalten und innerstädtische Einkaufsstraßen wiederbelebt werden? Ein neuer Leitfaden mit Praxisbeispielen gibt Antworten auf diese Fragen und stellt konkrete Maßnahmen vor, mit denen die Anziehungskraft von Cities erhöht werden kann. Im Fokus steht die Visitor Journey.
Der Leitfaden ‚Handelsstandorte beleben. Innovation, Kreativität, Digitalisierung‘ wurde vom Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Handel erarbeitet und fasst die Ergebnisse der dreiteiligen Workshopreihe ‚Innenstädte beleben‘ zusammen, die im Frühjahr 2021 unter Beteiligung vieler verschiedener Innenstadtakteure im Auftrag des BMWi stattgefunden hatte. Ziel des Leitfadens ist es, anhand von Best-Practice-Beispielen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen neue Wege und Formate zur Revitalisierung ihrer Standorte aufzuzeigen.
Als Kompass für neue Strategien dient die Visitor Journey mit ihren relevanten Kontaktpunkten, die Innenstadtbesucher mit dem Handelsstandort haben. Die Visitor Journey umfasst fünf Phasen: 1. Impuls, eine Innenstadt aufzusuchen; 2. Informationssuche; 3. Besuch des Standorts; 4. Angebot vor Ort; 5. Bindung an den Standort. Der Leitfaden greift alle fünf Phasen auf und ordnet die in den Workshops erarbeiteten Ideen und Lösungen anhand der Kriterien Zielgruppe, Mehrwert und Aufwand der Realisierung ein. Hauptaugenmerk liegt auf digitalen, technologiebasierten Konzepten, die einen besonderen Innovationscharakter aufweisen: So können zum Beispiel Lösungen wie digitale Stadtrundgänge oder digitale Mobilitätshubs innerhalb und außerhalb des Geschäfts Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher bieten.
Alle Ideen entlang der Visitor Journey im Überblick:
1. Impuls
- Märkte
- Regelmäßige Kunst- und Kulturveranstaltungen
- Plug & Play-Events
- Silent Disco
- Micro-Hubs für lokale Handelsunternehmen
- ‚Urlaub in der eigenen Stadt‘-Aktionen
2. Information
- Unternehmensprofil bei Suchmaschinenanbietern
- Lokale digitale City-Plattform bzw. Stadtportal
- Virtueller 360°-Stadtrundgang
- Haus der Unternehmen
3. Besuch
- Ausreichende Anzahl an Fahrradparkplätzen
- Zentrale Mobilitätshubs
- Digitales Wegeleitsystem
- Attraktive Verweilflächen
- Lichtinstallationen
- Ausreichende Anzahl öffentlicher Toiletten
- Implementierung von QR-Codes in der Stadt
- Innerstädtische Kunst
- Mehrweg-Pfandsystem
- Spieleparcours für Kinder
4. Angebot
- Escape Room
- Virtual Reality Erlebniswelt
- Instagram-Museum
- Digitale Schatzsuche
- Innovative Angebote im Sportbereich
- Sightrunning
- Kurzzeit-Kinderbetreuungsangebote in der Innenstadt
- Co-Working Space
- FabLabs bzw. Maker Spaces
- Repair Café
- Generationen Café
- Innovationslabor
- „Speakers' Corner"
- Pop-up-Stores
- Thementouren
- Urbane Produktion: Manufakturen, Werkstätten, Handwerksbetriebe
- Bildungs-, Kunst- und Kulturangebote für Kinder und Jugendliche
- Livestream Shopping
- Private Shopping im Geschäft
5. Bindung
- Stadtgutscheine
- Bonusmodelle bzw. Kundentreuesysteme
- Städtisch organisierte Social-Media-Aktionen
- Selfiepoints in der Stadt
- „TikTok-Corner" in Geschäften in Form von Pop-up-Ecken
- Bewertungsportale
- Ideenmarktplatz
- Stärkere Einbindung von Jugendlichen in die Stadtgestaltung
Der Leitfaden steht auch auf der Website des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Handel zum kostenlosen Download bereit.