
Viele Einzelhändler haben es selbst gemerkt: Der erhoffte Run auf die Geschäfte ist vielerorts bisher ausgeblieben. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Angst vor Ansteckung, bewusster Konsumverzicht und Gewöhnung ans Onlineshopping zählen dazu. Letzteres gilt insbesondere für jüngere Zielgruppen, wie eine aktuelle Studie herausfand.
Im aktuellen Consumer Corona Check, für den das Institut für Handelsforschung (IFH) Mitte Juli 2021 annähernd 500 Kunden online befragt hat, wird deutlich, dass viele Kundinnen und Kunden während der Lockdowns ihr Kaufverhalten verändert haben und wohl nicht so schnell (oder manche gar nicht) zu alten Einkaufsgewohnheiten zurückkehren werden. Hierfür gibt es viele Gründe. Einer davon ist die gestiegene Online-Affinität, die insbesondere bei 18- bis 29-Jährigen ausgeprägt ist: 47 Prozent dieser Altersgruppe wollen künftig weniger stationär kaufen als vor der Pandemie. Im Gesamtdurchschnitt der Bevölkerung ist der bewusste Wechsel vom stationären Kauf hin zum Onlinekanal mit 33 Prozent noch etwas weniger stark ausgeprägt.

Ein anderer Grund für die stationäre Kaufzurückhaltung ist der bewusste Konsumverzicht. Zum einen aufgrund der Unsicherheit bezüglich der eigenen zukünftigen finanziellen Situation und zum anderen, weil viele gemerkt haben, dass sie auch mit weniger Produkten auskommen können. Dies gilt auch für das Fashionsegment, in dem die Menschen während der Coronakrise insgesamt deutlich weniger konsumiert haben als vorher:

Und last but not least schränkt die Angst vor Infektionen die Lust auf stationäres Shopping nach wie vor ein. Die Mehrheit der Befragten (60 Prozent) ist zwar mit den Hygienekonzepten im stationären Handel zufrieden, und rund jeder Zweite hat auch Lust, stationär einzukaufen. Aber 21 Prozent sind eher ängstlich und fühlen sich nicht sicher, und 38 Prozent meiden Geschäfte aufgrund zu großer Menschenmassen in den Innenstädten:
