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Modeshopping: Stationärer Handel weiter Kunden-Favorit

Trotz der gestiegenen Online-Affinität bleibt der stationäre Handel nicht nur der wichtigste Absatzmittler der Modebranche, sondern ist auch die wichtigste Informationsquelle der Konsumenten in Sachen Fashion. Insgesamt ist das Modeinteresse der deutschen Verbraucher allerdings nicht sehr ausgeprägt: Knapp ein Drittel sind Modemuffel.

 

Eine gute Passform, Bequemlichkeit und Komfort – dies sind dem neuen ‚Consumer Panel‘ von German Fashion zufolge nach wie vor die wichtigsten Kriterien der deutschen Fashionkonsumenten bei der Auswahl eines neuen Outfits. Insgesamt zeigen sich bei den abgefragten Kriterien gegenüber 2020 wenig signifikante Veränderungen. Minimal scheinen Faktoren an Einfluss gewonnen zu haben, die mit ökologischen und sozial-ethischen Aspekten bei der Herstellung zu tun haben. Dabei sind es der Umfrage zufolge eher die älteren Zielgruppen, die beim Modeeinkauf darauf achten wie Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von German Fashion erläutert: „Die Bedeutung der Nachhaltigkeit nimmt mit steigendem Alter zu. Abweichend von der Vielzahl an Veröffentlichungen der vergangenen Jahre gilt: je älter, desto nachhaltiger – nicht andersherum! Die Jugend kauft nach wie vor nach anderen Kriterien.“

 

Frage: Welche der folgenden Kriterien sind Ihnen persönlich bei der Auswahl Ihrer Bekleidung wichtig?

Eine Diskrepanz zwischen Aussagen und tatsächlichem Kaufverhalten lässt sich auch bei der getrennten Betrachtung der Konsumenten nach Geschlecht feststellen. Obwohl Frauen Nachhaltigkeitskriterien im Vergleich zu Männern als wichtiger erachten, kaufen sie insgesamt mehr neue Kleidungsstücke und auch deutlich häufiger bei Fast Fashion-Anbietern. Männliche Verbraucher kaufen markenbewusster ein und achten stärker auf Langlebigkeit und Qualität.

 

Frage: Welche der folgenden Kriterien sind Ihnen persönlich bei der Auswahl Ihrer Bekleidung wichtig?

Insgesamt zeigen die deutschen Fashion-Konsumenten ein recht diversifiziertes Einkaufsverhalten. Durchschnittlich nutzt jeder Konsument parallel 4,1 Kanäle. Die wichtigsten Einkaufskanäle sind weiterhin zwei Präsenzformate. Den ersten Platz belegen aufgrund der großen Fangemeinde bei jungen Konsumenten vertikale Anbieter wie H&M, Zara und C&A. Der Fachhandel vor Ort ist die zweitbeliebteste Einkaufsstätte. Die nachlassende Beliebtheit von Einkäufen in großen Warenhäusern und Monomarken-Stores wird wohl auch mit der Schließung von Filialen in diesen beiden Segmenten zusammenhängen.

 

Frage: Bei welchen der folgenden Anbieter kaufen Sie Ihre Kleidung ein?

Immer mehr Dynamik entwickelt sich im Second-Hand-Markt – sowohl online als auch im stationären Handel. 20 Prozent der Befragten kaufen überwiegend oder häufig über Internet-Portale Second-Hand-Ware ein und 17 Prozent im Geschäft vor Ort:

Welche Rolle der stationäre Handel als Informationsquelle für deutsche Modekonsumenten spielt, wird in der folgenden Abbildung deutlich. 40 Prozent informieren sich in Modegeschäften. Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch: Knapp ein Drittel der deutschen Verbraucher sind Modemuffel.

 

Frage: Über welche Quellen informieren Sie sich hauptsächlich über die Themen Mode und Bekleidung?

Über die Studie: Die Ergebnisse des Consumer Panels vom Verband ‚German Fashion‘ basieren auf der Online-Befragung von jeweils gut 2.000 Verbrauchern im Alter von 18 bis 69 Jahren in den Jahren 2020 und 2021.