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Innenstädte: Modehandel muss mehr Verantwortung übernehmen

Der Trend der langfristig rückläufigen Entwicklung der Passantenfrequenz in Innenstadtlagen wird sich weiter fortsetzen, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird. Hier ist auch der Mode- und Schuhhandel gefragt, der über die Hälfte aller Geschäfte in Innenstädten betreibt und damit auf eine hohe Anziehungskraft der Einkaufsstraßen angewiesen ist sowie auch selbst maßgeblich zur Attraktivität beiträgt.

  

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns haben dramatisch aufgezeigt, wie schnell Innenstädte in eine Abwärtsspirale geraten, wenn Passanten ausbleiben.

Und wie wichtig das Zusammenspiel von Gastronomie, Dienstleistung, Kultur und Einzelhandel für die Attraktivität eines Standortes ist. Mode- und Schuhhändler gehören dabei zu den wichtigsten Playern im City-Handel: In größeren Städten bieten sieben von zehn Geschäften Bekleidung, Schuhe und Accessoires an, im Durchschnitt über alle Standorte sind es über die Hälfte.

  

Auch bei den Besuchsgründen der Kunden steht das Modeshopping an erster Stelle: Für rund 60 Prozent der Innenstadtbesucher ist es der Hauptanlass, die City aufzusuchen. Die Zahl verdeutlicht die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Modehandel und Anziehungskraft der Innenstädte, aus der sich auch die Verantwortung ableiten lässt, die Modehändler für ihren Standort tragen. Dies betonte der BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels auf einer vom BTE und dem Institut für Handelsforschung, (IFH Köln) gemeinsam durchgeführten virtuellen Veranstaltung zum Thema „Die Zukunft unserer Innenstädte aus Sicht des Modeeinzelhandels“: „Der innerstädtische Modehandel muss zum einen an der Attraktivität seines eigenen Geschäftes im Hinblick auf Sortimentsmix und Aufenthaltsqualität feilen und sich zum anderen stärker in Stadt- und Citymarketing-Projekten engagieren.“

  

Ähnlich sieht es Boris Hedde, IFH-Geschäftsführer. Zusätzlich nimmt er aber auch alle anderen Innenstadtakteure aus Politik, Dienstleistung und Kultur in die Pflicht: „Ohne attraktiven Handel gibt es keine attraktive Innenstadt. Aber um auch die jüngere Zielgruppe wieder verstärkt anzuziehen, müssen neue Anreize und Angebotsstrukturen geschaffen werden, die Cities zu Orten der Freizeit, Interaktion und Einkaufsbummel machen.“ Wichtige Anknüpfungspunkte für die Revitalisierung der Einkaufsstraßen seien die Steigerung des Erlebniswerts und die Verzahnung von Besuchsanlässen, so Hedde weiter.

  

Um seiner Verantwortung gerecht zu werden, will sich der BTE zukünftig mehr für die Stärkung der Innenstädte einsetzen. Neben Forderungen an die Politik, attraktive Standort- und Rahmenbedingungen zu schaffen und Sonntagsöffnungen zu erleichtern, wird der BTE einen neuen Arbeitskreis „Innenstadt“ gründen. Ziel ist es, kreative Lösungen und neue Ideen zur Stärkung der Innenstädte zu erarbeiten und Erfahrungen auszutauschen. Interessenten können sich gerne direkt an Rolf Pangels wenden: pangels@bte.de.