
Besondere Online-Plattform für besondere Geschäfte – auf dieses Profil setzt das Kölner Unternehmen Sugartrends seit einer strategischen Neuausrichtung 2019. Sie will kleinen, inhabergeführten Concept Stores zu mehr Sichtbarkeit im World Wide Web verhelfen und wächst mit dieser Strategie kräftig.
Für Händler, die auf ein sorgfältig kuratiertes Lifestyle-Sortiment mit Artikeln unbekannter kleiner Labels setzen, ist der Vertrieb über die einschlägigen Online-Plattformen wie Amazon, ebay, zalando oder otto.de oft schwierig. Hier wird von den Konsumenten gezielt nach bekannten Marken oder bestimmten Produkten zu möglichst günstigen Preisen gesucht. Die anbietenden Geschäfte bleiben dabei meistens anonym und haben keine Chance, sich bei den Kunden mit ihrem besonderen Profil und Sortiment zu positionieren.
Sugartrends hat dieses Problem erkannt und setzt auf einen anderen Ansatz. Auf der gleichnamigen Online-Plattform hat jedes Geschäft eine eigene Profilseite mit Fotos und Kontaktdaten. Die Handelspartner werden, wie es heißt, sorgfältig ausgesucht. Erwünscht sind nur inhabergeführte Stores, die einen ansprechenden Auftritt haben und deren Produkte qualitativ hochwertig und nicht überall zu finden sind.
Sugartrends sorgt für deren Sichtbarkeit, wickelt Bestellungen und Bezahlungen ab. Die bestellte Ware wird jeweils von den Geschäften in individuellen Verpackungen versendet. Linda Rech, Inhaberin des Kölner Geschäftes Lillyed, findet das gut: „So kann ich die Artikel schön verpacken und den Kunden noch einen Gruß dazulegen.“ Ihr Sortiment ist bunt gemixt: Kindermode und -schuhe, Spielzeug, Wohnaccessoires, Stoffe und Geschirr. Durch Corona ist der Umsatz massiv eingebrochen. Über Sugartrends ist es ihr gelungen, Umsatz zu generieren und neue Kunden außerhalb ihres Einzugsgebiets zu gewinnen.
Insgesamt sind bei Sugartrends aktuell 500 Läden aus 20 europäischen Ländern vertreten. 70 Prozent kommen aus Deutschland. Über eine Store-Map kann auch gezielt nach lokalen Geschäften gesucht
werden. Gegründet wurde das Unternehmen 2014 von Christian Schwarzkopf und Tim Lagerpusch. Im vergangenen Jahr hat der Umsatz die Millionengrenze überschritten, 2023 sollen es schon mehr als zehn
Millionen Euro sein.