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Secondhand Fashion Report: Gebrauchte Kleidung immer beliebter

Nachhaltigkeit ist inzwischen offenbar das Hauptmotiv beim Kauf von gebrauchter Kleidung. Im Vergleich zum Vorjahr hat es noch einmal an Relevanz gewonnen: Die Anzahl von Secondhand-Käufern ist um elf Prozent gestiegen. Immer mehr Modehändler reagieren mit dauerhaften oder zeitlich beschränkten Resell-Formaten auf der Verkaufsfläche auf diese Entwicklung.

 

67 Prozent und damit elf Prozent mehr als 2020 haben im vergangenen Jahr mindestens einmal Secondhand-Kleidung gekauft. Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) tut dies regelmäßig, mindestens einmal im Jahr. Dies sind Ergebnisse des neuen Secondhand Fashion Reports der Momox AG, einem Onlineanbieter für Secondhand Fashion. Der Report basiert auf der Umfrage von 6.789 Momox-Kunden sowie auf einer Online-Befragung von 1.037 Personen durch das Marktforschungsinstitut Kantar.

Weitere Ergebnisse der Studie:

Die beliebteste Art, gebrauchte Kleidung zu kaufen, ist das Onlineshopping: 44 Prozent der Befragten kaufen ihre Secondhand-Fashion-Pieces im Netz.

Dabei überrascht, dass dem Report zufolge besonders die Generation 50+ in diesem Segment gerne online kauft (44 Prozent). Die Generation Z (unter 25-Jährige) bevorzugt Secondhand-Läden (30 Prozent).

 

Die Momox-Kundenumfrage hat ergeben, dass Nachhaltigkeit die wichtigste Motivation für den Kauf gebrauchter Kleidung ist:

Dabei ist 60 Prozent bei der Auswahl ihrer Secondhand-Pieces wichtig oder sehr wichtig, dass die Artikel nachhaltig produziert werden. Allerdings gibt es durchaus auch Markenliebhaber unter den Secondhand-Shoppern: Knapp die Hälfte der von Momox befragten Kunden gaben an, dass ihnen der Markenname wichtig oder sehr wichtig ist. Dies sind die Top-Marken auf Momoxfashion.com:

Dabei werden am liebsten Jacken und Mäntel (70 Prozent) aus zweiter Hand geshoppt, gefolgt von Pullovern (60 Prozent), Kleidern und Röcken (56 Prozent) und Hosen (49 Prozent).

 

Und wie wirkt sich die Aktivität auf dem Secondhand-Markt auf das Shoppingverhalten im Segment Fashion aus? Für 84 Prozent hat der Kauf von Secondhand-Artikeln den Kauf eines neuen Kleidungsstücks ersetzt. 71 Prozent haben dadurch weniger Geld für Kleidung ausgegeben, und ein Drittel sagt, dass sie insgesamt mehr Artikel gekauft haben, weil die Preise auf dem Secondhand-Markt günstiger sind.

 

Resell-Formate für stationäre Fashion-Händler

 

Dass das Thema Secondhand in der Breite der Bevölkerung angekommen ist, bestätigt auch Marcus Schönhart. Er ist Geschäftsführer bei dem Hamburger Unternehmen Reverse Retail, das mit den beiden Marken Buddy & Selly (Ankauf) und Vite-En-Vogue (Verkauf) aktiv ist und immer mehr Resell-Kooperationen mit dem konventionellen Modehandel eingeht. Dazu gehören z.B. Flächenkonzepte für den Verkauf von Secondhand-Ware bei Breuninger, Lodenfrey, Ludwig Beck und Reischmann sowie auch Ankaufevents oder feste Ankaufstationen.

 

Andere Player, die ebenfalls mit Resell-Konzepten aktiv sind, sind: Carou, Mädchenflohmarkt, Peeces, Reawake, Rebelle und Whoislouis. Die aktuelle Print-Ausgabe des BTE marketing berater widmet sich auf den Seiten 12-14 mit einem ausführlichen Artikel dem „Geschäftsmodell Resell“:

 

https://www.bte.de/publikationen/bte-magazin-mb/