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h+p: „Auf wertige Ware und Beratung setzen“

Nachdem der zu warme Oktober die Nachfrage nach Herbst- und Winterware ausgebremst hat, geht es für den Modehandel jetzt in das wichtige Jahresendgeschäft. Der Griff zum Rotstift sollte mit Augenmaß erfolgen, rät BTE-Kompetenzpartner Hachmeister + Partner. Insbesondere im gehobenen Segment bleibe das Interesse an Mode hoch. 

 

„Wertige Ware bekommt noch mehr Wichtigkeit. Und auch die kompetente Beratung bleibt ein entscheidender Erfolgsfaktor im Fachhandel. Die Kunden, die den Aufwand betreiben, auf die Fläche zu kommen, honorieren immer häufiger eine gute Beratung.“ Diese Einschätzung äußerte Frank Ganzasch in einem Interview mit der TextilWirtschaft. Der geschäftsführende Gesellschafter der Unternehmensberatung h+p rät deshalb dem Modehandel, seine Bemühungen um qualifiziertes Personal weiter zu forcieren. Dies sei neben der stärkeren Gewichtung höherpreisiger Stilgruppen der wichtigste Hebel, die Kaufbereitschaft der Kunden abzuschöpfen. „Die Krise trifft nicht jeden Verbraucher in Relation zum verfügbaren Einkauf gleich stark. Dies zeigt sich auch daran, dass Premium und Luxus weiter positiv performen“, so Ganzasch in der TW.

Er erwartet, dass das Interesse an wertiger Ware auch in 2023 auf hohem Niveau bleibt und sich hieraus für die Fashionbranche Möglichkeiten ergäben, mit neuen Impulsen Nachfrage und Umsatz zu generieren. Dabei setzt er darauf, dass die Markteilnehmer ihre in Krisenzeiten erprobte Reaktions-, Innovations- und Investitionsfreude beibehalten, um ihr Geschäftsmodell nachhaltig zu modernisieren und die Möglichkeiten der Digitalisierung zur Prozessoptimierung nutzen. Außerdem sei es wichtig, dass die Erkenntnis, auch mit weniger Abschriften gute Umsätze generieren zu können, weiter handlungsleitend sei. 

 

Im Hinblick auf den Jahresabschluss 2022 rechnet Ganzasch, dass die Modehändler in dem von h+p betreuten Panel acht bis zehn Prozent weniger Umsatz erwirtschaften als im Vor-Corona-Jahr 2019.