Nahezu die Hälfte des Fashion-Umsatzes in Deutschland wird inzwischen online erwirtschaftet. Gepusht durch die Corona-Pandemie konnte der E-Commerce im Fashionsegment in 2021 um 19 Prozent zulegen. Für das laufende Jahr erwartet der HDE für den gesamten Online-Handel auch aufgrund der aktuellen Konsumstimmung eine deutlich nachlassende Dynamik.
Nach zwei Rekordjahren in den Jahren 2020 und 2021 stößt das Umsatzwachstum im Online-Handel in diesem Jahr an seine Grenzen. Angesichts der aktuellen Lage senkt der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 13,4 Prozent auf eine zu erwartende Zunahme von 12,4 Prozent im Vergleich zu 2021. In den Jahren 2020 und 2021 konnte der Online-Handel um 23 bzw. 19 Prozent zulegen. Diese Entwicklung und zahlreiche Daten für einzelne Teil-Branchen in 2021 zeigt der gerade erschienene HDE-Online-Monitor 2022 auf.
„Der HDE-Online-Monitor 2022 macht deutlich, dass der Online-Handel auch aufgrund der massiven Auswirkungen der Corona-Maßnahmen mit Geschäftsschließungen und Zugangsbeschränkungen auf zwei Rekordjahre zurückblicken kann. Klar ist aber auch, dass der Online-Bereich genau wie der gesamte Einzelhandel unter der aktuell schlechten Verbraucherstimmung leidet“, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp.
Mit einem Umsatzanteil von 23,1 Prozent am gesamten deutschen Online-Handel liegt das Segment Fashion & Accessoires auf Platz zwei, knapp hinter dem Bereich Unterhaltungselektronik und Elektro mit 23,9 Prozent Marktanteil.
In den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 ist der Online-Umsatz mit Fashion & Accessoires um 37,3 Prozent gestiegen, während der Offline-Umsatz um knapp 32 Prozent fiel. Dies führte dazu, dass in 2021 mit 46,5 Prozent fast die Hälfte der Fashion-Ausgaben online getätigt wurden. Noch höher war 2021 der Online-Anteil bei Lederwaren/Accessoires (58,6 Prozent) und bei Haustextilien/Bettwaren (59,9 Prozent).
Der Blick auf die Online-Vertriebskanäle im Fashion-Segment (ohne Marktplätze) ergibt laut HDE folgendes Bild: 29 Prozent des Online-Umsatzes entfallen auf klassische Versender, 28,6 Prozent auf Online-Pure-Player, 27,1 Prozent auf Formate mit stationärer DNA und 15,3 Prozent auf Hersteller.
Über alle Handelsbranchen zeigt sich die stark gestiegene Bedeutung des Mobile Shoppings: Über die Hälfte der gesamten Online-Umsätze werden inzwischen über das Smartphone getätigt: