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Modehandel: So lief das erste Halbjahr 2022

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamt hat der stationäre Modehandel im ersten Halbjahr 2022 knapp 14 Prozent weniger umgesetzt als im Vor-Corona-Jahr 2019. Besser lief es im Segment Haus- und Heimtextilien mit einem Zuwachs von knapp drei Prozent sowie im stationären Sportfachhandel mit einem deutlichen Plus von gut 10 Prozent.

 

Gemäß der vor wenigen Tagen vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten vorläufigen amtlichen Umsatzzahlen erzielte der „stationäre Einzelhandel mit vorwiegend Bekleidung“ im ersten Halbjahr 2022 ein Umsatzplus in Höhe von 77,9 Prozent gegenüber 2021.

Das ist nachvollziehbar, da im letzten Jahr die Geschäfte je nach Bundesland bis weit in den Mai mit Lockdowns und Zugangsbeschränkungen konfrontiert waren und die Vorlage mit einem Minus von 28,0 Prozent daher schwach war. Und selbst die Zahlen für das erste Halbjahr 2021 basieren auf einem Umsatzminus von 33,1 Prozent aus dem ersten Corona-Halbjahr 2020. 

 

Aussagekräftiger für die tatsächliche Situation in den Unternehmen ist daher der Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Hier liegt der stationäre Modehandel immer noch um 13,9 Prozent zurück. Der „stationäre Einzelhandel mit vorwiegend Textilien“, wozu Handarbeiten, Meterwaren sowie Haus- und Heimtextilien zählen, liegt dagegen im ersten Halbjahr mit einem Plus von 2,7 Prozent über Vor-Corona-Niveau. Der stationäre Sportfachhandel kann sich in den ersten sechs Monaten sogar über ein Umsatzplus in Höhe von 10,1 Prozent gegenüber 2019 freuen. 

 

Absoluter Gewinner der Corona-Jahre aber ist der Versand- bzw. Onlinehandel. Die auf Bekleidung, Schuhe, Lederwaren und Textilien spezialisierten Internethändler fielen zwar beim Umsatz gegenüber 2021 um 6,5 Prozent zurück. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 konnten sie aber immer noch ein starkes Umsatzplus in Höhe von 38,6 Prozent erzielen!

 

BTE-Fazit: Im ersten Halbjahr hat der stationäre Modehandel zwar Marktanteile vom Onlinehandel zurückgewonnen, aber das Niveau von 2019 noch nicht erreicht. Nach Erkenntnissen des BTE ist die Situation in der Branche je nach Standort und Genre nach wie vor sehr unterschiedlich. Es sieht so aus, dass vor allem beratungsorientierte Formate mit hoher Kundenbindung an kleineren Standorten überdurchschnittlich performen und bei den Umsätzen nicht selten sogar über dem Niveau von 2019 liegen.