Nach dem Boom in den Corona-Jahren, als es die Deutschen mangels Alternativen in die Natur trieb, hat die Nachfrage nach Outdoorartikeln in diesem Jahr nachgelassen. Es wird ein moderater Umsatzrückgang von 1,2 Prozent erwartet. Trotzdem sind die Zukunftsaussichten für die Outdoorbranche vielversprechend.
Trotz der in diesem Jahr etwas schwächeren Nachfrage nach Outdoorbekleidung, -schuhen und -ausrüstung, wird der Umsatz in der Branche laut dem Marktforschungsinstitut Marketmedia24 11,4 Prozent über dem Corona-Vorjahr 2019 liegen. Dem Branchen-Report Outdoor 2023 zufolge, hat von diesem Marktwachstum mit einem Plus von 28,5 Prozent gegenüber 2019 vor allem der Online-Handel profitiert.
Im Bekleidungshandel stieg der Umsatz mit diesen Warengruppen um knapp 6 Prozent:
Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die aktuelle Krisenlage mit hohen Energiekosten und den geringeren Konsumbudgets im nächsten Jahr auf das Konsumverhalten im Outdoorbereich auswirkt. Nach Einschätzung von Konsumforscherin Birgit Langebartels gehört der Outdoorsegment zu den krisenfesten Konsumbereichen, da sich viele Menschen mit Freizeitaktivitäten in der Natur für ihren herausfordernden Alltag stärken. „Outdoorbekleidung wird hierbei als eine Art Rüstung wahrgenommen“, so die Beobachtung der Psychologin vom Rheingold-Institut, wie sie jüngst im TW-Interview verriet.
Eine besondere Bedeutung hätte hierbei auch das Thema Nachhaltigkeit, da es für die Verbraucher insbesondere bei Outdoorbekleidung eine wichtige Rolle spiele: „Das positive Naturerlebnis ist sehr eng mit dem Thema Nachhaltigkeit verknüpft. Es steht für den Erhalt der Natur und hat damit etwas Stabilisierendes.“ Das Thema Outdoor zahle auf die drei Aspekte ein, die für die Menschen im Moment besonders wichtig seien: Das Bewahrende, das Stabilisierende und das Mutmachende.
Dies bestätigt auch Carina Dietrich, Brand Communication Strategy und Business Development bei Sympatex: „Besonders im Textilbereich sehen wir über alle Sportarten ein starkes und immer weiter steigendes Interesse hinsichtlich eines nachhaltigen Konsumverhaltens und das Erreichen einer Kreislaufwirtschaft.“ Gleichzeitig würden allerdings die unterschiedlichsten Informationen, der Label-Dschungel sowie das tatsächlich existierende Greenwashing für Unsicherheit im Markt sorgen.