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Recommerce: Das Geschäft mit Preloved-Fashion boomt

Mit Tommy Hilfiger und der Bestseller-Gruppe sind jüngst weitere Top-Player der Modebranche in das Geschäft mit Secondhand eingestiegen, das seit 2020 stark an Fahrt aufgenommen hat. Auch für den Fachhandel ist das Thema zur Kundengewinnung und -bindung interessant.

 

Bei Tommy Hilfiger steht das Rückkaufprogramm in Kooperation mit dem Dienstleister Thred-up zunächst nur US-Kunden zur Verfügung: Für zurückgesendete Tommy Hilfiger-Artikel in einem verkaufsfähigen Zustand, erhalten sie einen Einkaufsgutschein, den sie online und in den Stores der Marke einlösen können.

Die Bestseller-Marke ‚Jack & Jones‘ setzt auf die Zusammenarbeit mit dem Take-back-Spezialisten I:CO, der in den Jack & Jones-Stores Sammelbehälter aufstellt und die zurückgegebene getragene Kleidung – unabhängig von der Marke – verwertet.

 

Egal ob Fashionmarke, vertikaler Player, Modehändler mit stationärer DNA, Multichannel-Anbieter oder reiner Onlineshop – das Geschäft mit Secondhand-Bekleidung boomt. Es zahlt zum einen auf das wachsende Nachhaltigkeitsbedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten ein und ist für die Branche eine gute Möglichkeit, ihr Bemühen um mehr Nachhaltigkeit im Modesektor zu belegen. Zum anderen sorgt das Secondhand-Business für zusätzliche Frequenz und neuen Umsatz.

 

„Ich bin überzeugt, dass der Circular-Ansatz auch eine der wesentlichen Antworten auf die notwendigerweise steigenden Anforderungen in puncto Ressourcenschutz in der Fashion-Branche sein wird. Das Thema ist in der Breite der Bevölkerung angekommen“, äußerte sich Marcus Schönhart, Geschäftsführer von Reverse Retail, gegenüber der Printausgabe des marketing berater (Ausgabe 1/22). Das Hamburger Unternehmen arbeitet mit Handelspartnern wie z.B. P&C, Ludwig Beck, Breuninger, Wöhrl und Reischmann zusammen. Gemeinsam werden Ankaufevents veranstaltet und der Verkauf der Secondhand-Bekleidung über Pop-up-Formate oder feste Flächenpartnerschaften organisiert.

  

Auf dem BTE-Kongress Fashion-Emotion 4.0 (20.9.22 in Köln) tritt Marcus Schönhart als Referent auf und gibt Tipps, wie der Modehandel von dem Preloved-Trend profitieren kann.