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Textil- und Schuhmarkt: Stationärer Handel performt am besten

In einem schwierigen Marktumfeld konnten sich die stationären Geschäfte 2023 besser behaupten als andere Vertriebsformen. Nach BTE-Berechnungen erreichten die Schuhgeschäfte im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von acht Prozent und der stationäre Bekleidungshandel gegenüber 2022 einen Zuwachs von drei bis vier Prozent. 

 

Trotz einiger spektakulärer Insolvenzen ist der Einzelhandelsumsatz mit Schuhen nach ersten Hochrechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren im letzten Jahr um rund vier Prozent bzw. 480 Millionen Euro auf 11,6 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) gestiegen. „Der Umsatz liegt damit allerdings immer noch knapp 1,5 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019“, berichtete BTE-Geschäftsführer Axel Augustin anlässlich der HDS/L-Pressekonferenz am 4. März im Rahmen der Düsseldorfer Fachmesse Shoes. 

 

Überdurchschnittlich abgeschnitten hat im letzten Jahr vor allem der stationäre Schuhhandel. Die Umsätze der Schuhgeschäfte sind nach BTE-Schätzungen um fast acht Prozent gestiegen, liegen aber immer noch etwa sechs Prozent unter 2019. „Wir beobachten allerdings im gesamten Handel große Unterschiede je nach Standort oder Geschäftskonzept“, konstatierte Augustin. „Die Bandbreite reicht von Rekordumsätzen bis zu Geschäftsaufgaben bzw. Insolvenzen wegen der stark gestiegenen Kosten und zu großen Substanzverlusten während der erzwungenen Corona-Schließungen.“ 

 

Der Versand- bzw. Onlinehandel mit Schuhen hat im vergangenen Jahr an Umsätzen verloren. Er liegt aber wegen des starken Aufschwungs in den Coronajahren 2020 und 2021 nach BTE-Schätzungen rund 40 Prozent über 2019. Der Anteil des Versand- und Onlinehandels am gesamten Schuhmarkt lag damit im letzten Jahr bei gut 23 Prozent. 

 

Marktanteile der Vertriebsformen im Schuhmarkt 2023

Leichtes Umsatzpuls im Textilmarkt 

 

Der Einzelhandelsmarkt für Bekleidung sowie Haus- und Heimtextilien ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent gestiegen: Die Verbraucher gaben insgesamt 67,4 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) aus. Damit liegt das Marktvolumen laut BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren nominal mit einem Plus von 0,3 Prozent leicht über dem Vor-Coronajahr 2019. 

 

Überdurchschnittlich abgeschnitten hat im letzten Jahr vor allem der stationäre Bekleidungshandel. Die Umsätze von Boutiquen, Modehäusern und Textilfilialisten sind nach BTE-Schätzungen um drei bis vier Prozent gestiegen, liegen aber immer noch etwa fünf Prozent unter 2019. Umgekehrt war die Entwicklung beim Fachhandel mit Haus- und Heimtextilien, der seit seiner Boomphase während der Pandemie einstellig an Umsatz eingebüßt haben. 

 

Der Versand- bzw. Onlinehandel hat im vergangenen Jahr zwei Prozent Umsatz verloren. Er liegt aber wegen des starken Aufschwungs in den Coronajahren 2020 und 2021 nach BTE-Schätzungen rund 30 Prozent über 2019. 

 

Anteile der Vertriebsformen im Textil-/Bekleidungsmarkt 2023: