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BTE-Unternehmerbefragung: Online-Verkäufe oft unwirtschaftlich

Die Hälfte aller vom BTE befragten Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler nutzen derzeit digitale Plattformen als zusätzlichen Vertriebskanal. 40 Prozent haben einen eigenen Webshop. Der Anteil der Online-Skeptiker ist aber weiterhin hoch. Hauptgrund sind die zu hohen Kosten.

 

Nicht zuletzt anlässlich der Corona-Beschränkungen haben viele Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäfte ihre Verkaufsaktivitäten auf digitalen Kanälen forciert. Laut einer BTE-Unternehmerbefragung betreiben aktuell 40 Prozent der befragten Unternehmen einen eigenen Webshop, und fünf Prozent haben die Einführung geplant. Am weitesten verbreitet ist der Verkauf über Plattformen: 50 Prozent sind hier bereits aktiv. In den Social Media-Verkauf wollen demnächst 14 Prozent einsteigen, 32 Prozent nutzen ihn bereits:

Die Befragungsergebnisse zeigen aber auch: Der Anteil der Online-Skeptiker ist nach wie vor sehr hoch. Der Hauptgrund hierfür ist die mit dem Online-Business verbundene Kostenbelastung. Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich (Vollkostenrechnung) nicht lohnt, beim Plattform-Verkauf und bei den Sozialen Medien vermeldete dies mehr als die Hälfte. Über alle Online-Kanäle hinweg schreiben also fast 60 Prozent der Teilnehmer bei einer Vollkostenrechnung damit rote Zahlen. 

 

Als „betriebswirtschaftlich lohnenswert“ bewertet im Durchschnitt dagegen nur jeder fünfte Teilnehmer seine Online-Aktivität, wobei speziell der Verkauf über Soziale Medien etwas besser abschneidet. Zumindest einen Deckungsbeitrag erzielt im Durchschnitt ein weiteres Fünftel der Teilnehmer – mit allerdings großen Unterschieden zwischen den einzelnen Vertriebswegen.

Auch der Umsatzerfolg der Online-Aktivitäten hält sich derzeit in Grenzen. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen blieb bei einem Anteil von unter fünf Prozent vom Gesamtumsatz:

Struktur der Umfrageteilnehmer:

  

70 Prozent der Teilnehmer haben ihren Sortimentsschwerpunkt bei Bekleidung, 24 Prozent bei Schuhen, fünf Prozent bei Lederwaren und ein Prozent bei Haus- und Heimtextilien.