Im dritten Quartal 2022 sanken die Online-Umsätze im Schuhhandel durch einen Rückgang von über 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sogar unter das Umsatzniveau von 2019. Im Bekleidungssegment wurden von Juli bis September online 15 Prozent weniger umgesetzt. Damit hat der Abwärtstrend im E-Commerce an Dynamik gewonnen.
Nach Berechnungen des E-Commerce-Verbandes bevh erzielten die Online-Schuhhändler im dritten Quartal mit 966 Millionen Euro etwa fünf Prozent weniger Umsatz als im Vor-Corona-Jahr 2019 und 22,3 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum 2021. Damit hat sich der Umsatzschwund im Segment Schuhe im laufenden Jahr beschleunigt. Im 2. Quartal 2022 lag er noch bei knapp neun Prozent.
Im Online-Handel mit Bekleidung (einschl. Wäsche, Bademoden, Accessoires und Sportbekleidung) hat sich der Abwärtstrend laut bevh mit einem Umsatzrückgang von 15,4 Prozent im 3. Quartal ebenfalls verstärkt. Im zweiten Quartal lag der Umsatzrückgang bei 11,7 Prozent.
Im Segment Haus- und Heimtextilien verzeichnete der Online-Handel im dritten Quartal dagegen ein Umsatzplus von 1,7 Prozent zum Vorjahr und von 40,4 Prozent zum Vergleichszeitraum in 2019.
Für den gesamten Online-Handel gibt der bevh im 3. Quartal ein Umsatzminus von 10,8 Prozent an. Von einem „Rückfall auf das Niveau vor der Pandemie“ sei man aber weit entfernt. „Der E-Commerce kann sich nicht von der Konsumstimmung abkoppeln. Sogar in Warengruppen, die noch ein leichtes Plus ausweisen, resultiert dies bestenfalls aus der allgemeinen Preissteigerung. Allerdings ist dies kein strukturelles Problem des Vertriebswegs ‚Internet‘. Die Branche ist im 3. Quartal trotz der gegenwärtigen Krise des gesamten Handels gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019 noch immer 16 Prozent im Plus”, erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh.
Über die Studie:
In der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z. B. Reisen oder Ticketing) befragt. Die Endergebnisse der Studie werden am Anfang jeden Jahres veröffentlicht. Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. Juli bis 30. September 2022.