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EHI-Studie: Inventurdifferenz im Outfithandel leicht gestiegen

Im Vergleich zu anderen Handelsbranchen ist die Inventurdifferenz im Outfithandel niedriger und im vergangenen Jahr auch nur moderat gestiegen. Lederwaren sind bei Langfingern besonders beliebt. Mitarbeiterschulungen und Kameraüberwachung sind die wichtigsten Präventionsmaßnahmen. 

  

Im letzten Jahr sind die Inventurdifferenzen im Mode-, Schuh- und Sporthandel (inkl. Warenhäuser) gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, und zwar von 0,56 auf 0,57 Prozent (bewertet zu Einkaufspreisen in Prozent vom Nettoumsatz). Dies ist das Ergebnis einer vom BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren unterstützten Untersuchung des Kölner EHI Retail Institutes, an der sich 35 Textil-, Schuh- und Warenhausunternehmen mit insgesamt 4.951 Geschäften und 4,3 Mio. qm Verkaufsfläche beteiligten.  

 

Zum Vergleich: Im gesamten Einzelhandel lagen die Inventurdifferenzen 2024 bei 0,64 Prozent (Vorjahr 0,63 Prozent). Bewertet zu Verkaufspreisen im Verhältnis zum Bruttoumsatz entspricht diese branchenübergreifende Inventurdifferenz einem Wert von rund einem Prozent.

 

Weitere Details:   

  • Innerhalb der Modebranche mussten die zwölf teilnehmenden Unternehmen des Bekleidungsfachhandels (152 Niederlassungen mit durchschnittlich 340 qm Verkaufsfläche je Store) eine Erhöhung der durchschnittlichen Inventurverluste von 0,50 auf 0,55 Prozent verbuchen. Dabei wichen die Ergebnisse der einzelnen Unternehmen stark voneinander ab und reichten von 0,06 bis 1,40 Prozent.   
  • Bei den fünf teilnehmenden Textilfachmarkt-Ketten (3.666 Niederlassungen mit durchschnittlich 410 qm Verkaufsfläche je Store) blieb die durchschnittliche Inventurdifferenz unverändert bei 0,56 Prozent.   
  • Deutlich gesunken von 0,61 auf 0,56 Prozent ist 2024 die Inventurdifferenz der 14 teilnehmenden Textilkaufhäuser und Warenhäuser (mit 967 Niederlassungen bei durchschnittlich 3.860 qm Verkaufsfläche). Allerdings waren die Inventurdifferenzen 2023 stark gestiegen, sodass der Vergleichswert hoch war.   
  • Aus dem Schuhfachhandel beteiligten sich vier Unternehmen mit insgesamt 131 Läden und einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 450 qm. Hier verschlechterte sich die Inventurdifferenz deutlich von 0,57 auf 0,65 Prozent.   

Bezogen auf die einzelnen Warengruppen zeigte sich folgendes Bild: Die mit Abstand höchsten Inventurdifferenzen gab es 2024 erneut bei Leder bzw. Lederwaren mit 1,20 Prozent (EK-Wert in Prozent vom Nettoumsatz). Es folgen Schuhe mit 0,58 Prozent, Kindermode mit 0,56 Prozent, Damenmode mit 0,46 Prozent und Wäsche mit 0,38 Prozent Inventurverlust. Am geringsten ist Inventurdifferenz wie in den Vorjahren bei der Herrenmode mit 0,37 Prozent.  

 

Verursacher der Inventurdifferenzen sind nach Einschätzung der Umfrageteilnehmenden im Bekleidungshandel zu 64,7 Prozent die Kunden. 16,5 Prozent werden den Mitarbeitern zugeschrieben und 13,5 Prozent sind Folgen organisatorischer Mängel. Die restlichen 5,3 Prozent entfallen auf Lieferanten und Servicekräfte.  

 

So beugt der Handel dem Diebstahl vor   

Die Schulung der Mitarbeiter war 2024 die häufigste Präventionsmaßnahme: 88 Prozent der befragten Händler führen Schulungen durch. Von 82 Prozent der beteiligten Unternehmen wird eine Datenauswertung der Warenwirtschaft durchgeführt. Auf den gleichen Wert kam die offene Kameraüberwachung. Knapp die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen setzen jeweils auf Artikelsicherung sowie Kassendatenauswertung (jeweils 48 Prozent). Im Durchschnitt gab der Textilfachhandel 0,44 Prozent vom Umsatz für die Diebstahlabwehr aus, wobei die Bandbreite auch hier groß ist und von 0,01 bis 1,05 Prozent reicht.  

 

Hinweis: Die 60-seitige EHI-Studie „Inventurdifferenzen 2025“ kann zum Preis von 465 EUR zzgl. MwSt. und Versand bestellt werden unter www.ehi.org/wissen/publikationen/.