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Fashionconsult-Forecast Q3: Entspannung nicht in Sicht

91 Fashion- und 14 Schuhhändler mit einem Gesamt-Umsatzvolumen von rund 700 Millionen Euro (2022) nahmen am aktuellen Forecast der Unternehmensberatung Fashionconsult teil. Der Auswertung zufolge sind derzeit und in näherer Zukunft weniger die Umsätze als die steigenden Kosten das Problem. 

 

Das erste Halbjahr verlief meist erfreulich. Per Ende Mai lag der Umsatz der Teilnehmer um 7,2 Prozent über Vorjahr, der Rohertrag legte sogar um 9,3 Prozent zu. Allerdings stiegen im gleichen Zeitraum auch die Gesamtkosten um 7,6 Prozent, wobei die Zinsen mit einem Plus von 22,8 Prozent besonders stark anzogen. Für den weiteren Verlauf des Jahres sind die Prognosen der Händler daher zurückhaltend. Sie rechnen im Durchschnitt zwar mit einem Umsatzplus in Höhe von 4,4 Prozent gegenüber 2022, die erwarteten Gesamtkosten steigen mit plus 4,5 Prozent aber noch stärker. Haupttreiber sind dabei die Energie- und die Personalkosten, die jeweils um prognostizierte 5,6 Prozent zulegen.

  

Bezüglich der BWA wird für 2023 ein „Ertrag aus gewöhnlicher Tätigkeit“ in Höhe von durchschnittlich 0,3 Prozent erwartet. Der Wareneinsatz macht dabei 54,1 Prozent des Umsatzes aus, auf Personalkosten entfallen 24,9 Prozent und auf die Mieten 7,1 Prozent. Die Raumkosten liegen bei 2,6 Prozent und die sonstigen Kosten bei 11,0 Prozent. 

 

Fashionconsult-Chef Leo Faltmann kommentiert: „Die letzten Monate haben gezeigt, dass umsichtiges Warenmanagement der entscheidende Faktor bei der Ertragssicherung ist. Erfolgreiche Händler agieren nicht mehr liquiditätsgetrieben mit Preisaktionen oder dem Verkauf über Plattformen.“

  

Für 2024 sind die befragten Händler vorsichtig. Gerechnet wird mit konstant steigenden Kosten, allerdings werden niedrigere Steigerungsraten als in 2023 erwartet. Eine echte Entspannung ist demnach nicht in Sicht. Die erzielte Marge bleibt weiterhin im Fokus.