Eine aktuelle Studie der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass die Gehälter von Verkaufskräften im Outfithandel über alle Wirtschaftszweige hinweg deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Zudem belegen die Ergebnisse große Unterschiede je nach Standort, Alter und Geschlecht.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat errechnet, dass der Median des Entgelts der sozialversicherungspflichtigen Vollzeit-Verkaufskräfte im Bekleidungs-, Schuh-, Sport- und Lederwarenhandel 2023 bei 2.646 Euro lag. Zum Vergleich: Das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2023 über alle Wirtschaftszweige hinweg lag bei monatlich 3.796 Euro, also 1.150 Euro höher.
Auch im Vergleich mit einer anderen Handelsbranche schneidet der Outfithandel nicht gut ab: Der Zentralwert bei Einrichtungsberatern im Möbelhandel lag 2023 mit 3.400 Euro brutto rund 750 Euro höher.
Zur Erklärung: Der Median oder Zentralwert ist nicht das Durchschnittsgehalt, sondern der mittlere Wert einer auf- oder absteigenden Datenreihe. 50 Prozent der insgesamt knapp 30.000 für die BA-Studie erhobenen Werte liegen oberhalb des Medians und 50 Prozent unterhalb.
Große Unterschiede bei den Bruttogehältern im Outfithandel
Die BA-Studie macht auch deutlich, dass es im Outfithandel große Gehaltsunterschiede gibt. Selbst bei den mittleren 50 Prozent der Bruttogehälter liegt deren Bandbreite zwischen 2.209 bis 3.188 Euro. Dies entspricht einem Gehaltsunterschied von fast 1.000 Euro. Zudem ist damit belegt, dass ein Viertel der Vollzeitbeschäftigten weniger als 2.209 Euro brutto verdienen, ein weiteres Viertel dagegen mehr als 3.188 Euro.
Signifikant sind bei Verkaufskräfte im Outfithandel darüber hinaus die Unterschiede nach Alter, Geschlecht, Ausbildung und Standort:
- Das Medianentgelt der Männer lag bei 2.867 Euro, Frauen kamen lediglich auf 2.569 Euro.
- Arbeitnehmer unter 25 Jahren erzielten 2.278 Euro, 25- bis unter 55-Jährige 2.765 Euro. Die Arbeitnehmer 55-Jahre-plus verdienten im Schnitt 2.582 Euro.
- Auch für einige Bundesländer wurden Daten veröffentlicht. Die Bandbreite reicht hier von Sachsen (2.361 Euro) über Rheinland-Pfalz (2.506 Euro), Niedersachsen (2.522 Euro), Schleswig-Holstein (2.554 Euro), Baden-Württemberg (2.679 Euro), NRW (2.681 Euro), Hessen (2.729 Euro), Bayern (2.743 Euro) und Berlin (2.522 Euro), (2.822 Euro) bis zu Hamburg (2.948 Euro). Einsehbar sind zudem die Median-Gehälter in Köln (2.749 Euro), Düsseldorf (3.188 Euro) und München (3.196 Euro).
Ausbildung zum Textil-Betriebswirt macht sich bezahlt
Erhoben wurden zudem die Entgelte von 4.400 Beschäftigten mit einer Ausbildung (kein Studium) zum Textil-Betriebswirt (sog. Spezialist). Hier lag der Median bei Arbeitsverhältnissen im Handel bei 4.248 Euro monatlich und in der Industrie bei 4.721 Euro.
Die erhobenen Werte der BA-Studie können hier eingesehen werden.