Mehr als 790 internationale Brands boten vom 11. bis 14. Juni in der Fortezza da basso einen umfassenden Überblick über die Menswear-Kollektionen zum Frühjahr/Sommer 2025. Mangels nationaler HAKA-Plattform wird der Standort auch für deutsche Aussteller und Händler immer wichtiger.
Bereits vor dem Eingang tummelten sich die Fotografen: Denn inspirierende Outfits sind auf der Pitti Immagine Uomo traditionell nicht nur auf den Messeständen, sondern auch unter den Besuchern zu entdecken. „Hier sieht man echte Typen und auch verrückte Looks. Die Pitti hat Strahlkraft“, formulierte es Michael Berngruber, neuer Division Head bei Carl Gross. Création Gross präsentierte sich inklusive CG – Club of Gents erneut in unmittelbarer Nähe des Ein- und Ausgangs, quasi nicht zu übersehen. „Unser Motto lautet: wenn hier, dann richtig, mit Sichtbarkeit auf höchstem Niveau“, so Geschäftsführer Ralph Böhm.
Immer mehr deutsche Stimmen zu hören
„Sowohl die Zahl deutscher Aussteller als auch Kunden hat deutlich zugenommen, alle maßgeblichen Händler treffen wir hier“, bestätigte Mark Bezner, geschäftsführender Gesellschafter von Olymp, die Bedeutung dieser HAKA-Messe, die er vor allem aufgrund der Internationalität und des umfassenden Markenumfelds schätzt.
„Hier erreichen wir auch Exportkunden aus fernen Ländern wie Japan oder Ecuador, was uns sonst nicht gelingen würde“, zeigte sich Christian Schulte Strathaus, Division Head Outerwear bei S4 Jackets, ebenfalls „hoch zufrieden mit Frequenz, Stimmung und Gesprächen“. Nach einem ruhigeren ersten Tag war der Andrang an Tag zwei tatsächlich so hoch, dass es phasenweise kaum noch ein Durchkommen auf dem Messegelände gab. „Der Zeitpunkt vor der Einkaufsrunde ist ebenfalls genial, denn dann kann der Handel die Limitplanung noch justieren“, fügte Björn Hess, Head of Sales Western Europe bei Roy Robson, ein weiteres Positiv-Argument zugunsten der Pitti Uomo hinzu.
Es geht ums Sehen und Gesehen werden
Klar ist: Die Pitti Uomo ist keine Ordermesse, sondern eine reine Marken- und Inspirationsplattform. Es geht ums Sehen und Gesehen werden. Beim Einkaufsteam von Hagemeyer sind die Termine der Pitti Uomo im Kalender fest verankert: „Wir sind zu beiden Terminen in Florenz, denn man erhält hier wirklich ein Bild, einen Gesamteindruck der Trends der Saison. Das erleichtert den Einkauf“, berichtete Einkaufsleiterin Petra Hinz. Sie besuchte u.a. auch die Abendveranstaltungen von Bugatti und Digel. Digel, seit über zehn Jahren auf der Pitti präsent, hatte etwa 150 internationale Geschäftspartner zu Dinner und Party im stylish-stilvollen Restaurant Obicà zu Gast.
Bugatti stellte Neuausrichtung der Marke vor
Bugatti lud zu ‚Una Serata in Famiglia‘ ein und stellte im Palazzo Ximènes – vor rund 300-köpfigem Publikum – seine erste Kollektion unter Leitung von Chief Brand Officer Florian Wortmann vor. Die seit jeher italienisch inspirierte deutsche Marke setzt künftig auf mehr Emotion und bot echtes Gefühlskino. Die Models durchschritten den Garten, bevor Opernsänger Tommaso Tombolino eine Arie vom Balkon folgen ließ und zum guten Schluss ein Feuerwerk startete. Christoph Bülow, u.a. Einkaufsleitung HAKA bei Dodenhof, fand den Auftritt „großartig“ und ergänzte: „Wir sind ein First Mover bei Bugatti und haben den größten Shop Europas. Es gibt nicht viele Marken, die gerade so viel Mut zeigen wie Bugatti, und wir werden die Neuausrichtung auf jeden Fall begleiten.“ In Bezug zur Pitti sagte Christoph Bülow: „Wir kommen seit über 20 Jahren beide Saisons. Es ist die wichtigste internationale HAKA-Messe und der Brennpunkt für Trends von Relevanz.“
Foto: Bugatti Modenschau im Palazzo Ximènes