· 

Schuhhandel: Umsätze erholen sich

Der Schuhmarkt erreichte im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt das Marktvolumen 2022 noch knapp drei Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Anzahl an Schuhgeschäften in Deutschland hat sich auch bedingt durch Filialbereinigungen großer Ketten weiter verringert. 

 

Nach Berechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) wuchs das Marktvolumen mit Schuhen in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 um nahezu 10 Prozent auf insgesamt etwa 11,5 Mrd. Euro. Während dabei der stationäre Schuhfachhandel seinen Umsatz um rund 26 Prozent (1,4 Mrd. Euro) steigern konnte, verlor der Online-Schuhhandel rund 19 Prozent (500 Mio. Euro) seiner während der Coronaphase stark gewachsenen Umsätze. Im Vergleich zur Zeit vor der Coronapandemie liegen die Umsätze im gesamten Schuhhandel noch etwa 2,5 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Der Jahresverlauf zeigt den Einfluss unterschiedlicher Ereignisse und Rahmenbedingungen auf die Umsatzentwicklung im Schuhhandel: Negativ haben sich nach BTE-Analysen insbesondere die Verunsicherung der Konsumenten angesichts der stark steigenden Energiepreise sowie auch das heiße Wetter in den Sommermonaten ausgewirkt. Positiven Einfluss auf das Nachfrageverhalten hatten die Auszahlung der Energiepauschale sowie die Kältephase zum Jahresende. Zudem hätten sich die Nachholeffekte bei Events und Festen spürbar auf die Nachfrage nach anlassbezogenen Schuhen ausgewirkt.

Relativiert würden die Umsatzergebnisse, so BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels, allerdings durch deutliche Kostensteigerungen, die dem Schuhhandel durch höhere Energiepreise, höhere Mieten und auch gestiegene Personalkosten entstanden sind. Diese hätten die Erträge der Schuhhändler deutlich geschmälert.

 

Vor allem aufgrund von Filialbereinigungen großer Schuhketten, der Schließung unrentabler Standorte und fehlenden Nachfolgern bei kleineren Geschäften hat sich die Anzahl der Schuhgeschäfte nach Berechnungen des BTE um ca. 13 Prozent auf etwa 10.000 Stores verringert.