Mode- und Schuhhändler wünschen sich eine segmentübergreifende Messe vor der Orderphase, um Trends sichten zu können. Dies hat eine Umfrage der Dualen Hochschule in Heilbronn ergeben. Ein neu gegründeter Initiativkreis mit Akteuren aus der Branche will im Juli ein Konzept für eine Leitmesse vorstellen.
„Die Modebranche ist sich einig. Messen sind weiterhin wichtig und für viele Händler eine unverzichtbare Quelle der Inspiration“, so fasst Prof. Dr. Janz die Ergebnisse der Umfrage „Braucht Deutschland eine Fashion-Leitmesse?“ zusammen. Mit fachlicher Unterstützung der Unternehmensberatungen Fashionconsult und Hachmeister + Partner sowie weiterer Dienstleistungspartner der Modebranche hat das Team von Prof. Dr. Janz an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Antworten von 336 Unternehmen ausgewertet. Darunter waren u.a. 232 Modehändler, 21 Schuhhändler und 50 Lieferanten.
Die wichtigsten Ergebnisse: Über 90 Prozent der befragten Unternehmen halten Modemessen für ihr Geschäft für relevant, mehr als zwei Drittel sogar für sehr relevant. Die wichtigsten Mehrwerte einer Modemesse sind für die Modehändler ‚Inspiration und Trends‘ und ‚Networking‘. Für die Industrie geht es zudem um ‚Sichtbarkeit und Branding‘. Geschäftsabschlüsse im Rahmen einer Messe haben für beide Seiten nicht die höchste Relevanz.
Damit eine Messe für Händler maximalen Mehrwert hat, wünschen sie sich einen Mix aus großen etablierten Marken und frischen unbekannten Labels. Die räumliche Nähe zu Showrooms wird als nicht so wichtig beurteilt.
Wunschtermin für die Messe ist mit deutlicher Mehrheit „kurz vor den Orderphasen“. Mehr als drei Viertel der teilnehmenden Textil- und Schuhhändler votieren für diese Option, bei den Herstellern sind es mehr als die Hälfte.
Aus Sicht des BTE bestätigt die Umfrage die schon mehrfach vom BTE geäußerte Einschätzung, dass der deutsche Textil- und Schuhhandel zur Erhöhung der Ordersicherheit eine aussagekräftige Informationsplattform vor der Orderrunde braucht.
Die Initiatoren der Umfrage haben einen Initiativkreis ‚German Fashion Fair‘ gegründet und wollen im Juli ein Konzept präsentieren, wie eine neue Leitmesse aussehen könnte. Aus Sicht von Prof. Dr. Oliver Janz wäre es wünschenswert, wenn die Sortimente Bekleidung, Schuhe und Accessoires stärker zusammenwachsen: „Durch die gemeinsame Präsentation der neuesten Kollektion aus allen Outfitbranchen könne wichtige Synergien gehoben und eine größere Anziehungskraft entfaltet werden.“
Ähnlich sieht es auch Mark Rauschen, CEO L&T Osnabrück sowie BTE-Präsident: „Eine neu abgestimmte Leitmesse für den Total Look ist weiterhin ein erstrebenswertes Ziel von uns. Sie könnte wichtige Impulse für die Fashionbranche in Deutschland setzen.“