
2025 wird der Wäschemarkt voraussichtlich mit einem Mini-Plus abschließen. Der anhaltende Sneakerboom pusht die Strumpfumsätze, und auch die Nachfrage nach Damenwäsche belebt den Markt. Fast ein Drittel des Umsatzes wird inzwischen online erwirtschaftet.
Der Markt für Wäsche hat – anders als die Oberbekleidung – die durch Corona verursachte Umsatzkrise schnell überwunden und bereits 2021 wieder das Marktvolumen von 2019 überschritten. Dies ist nachzulesen im neuen Branchenbericht Wäsche, den das IFH Köln kürzlich gemeinsam mit der BBE Handelsberatung veröffentlicht hat. Seit 2021 ist der Markt für Damen/Herrenwäsche, Strumpfwaren und Bademoden weiter moderat gewachsen und erreichte 2024 ein Volumen von 5,6 Milliarden Euro (plus 1 Prozent zu 2023). Zwischen 2016 und 2024 erhöhte sich der Marktanteil von Wäsche am gesamten Fashion-Segment danach von 9,1 auf 9,9 Prozent. Für 2025 prognostizieren die Marktforscher für den Wäschemarkt ein Mini-Wachstum von 1,1 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro.
„Die Stabilität der Wäschebranche in 2025 bestätigt unsere Prognosen zur Resilienz von Grundbedarfssortimenten. Wir beobachten, wie sich der Markt durch Qualitätsfokus und intelligente Multichannel-Strategien neu positioniert. Die Daten zeigen: Wer jetzt in Kundenerlebnis und Sortimentsoptimierung investiert, wird gestärkt aus der Krise hervorgehen“, meint Lukas Reischmann, Senior Consultant Strategy, BBE Handelsberatung.
Strümpfe und Damenwäsche als umsatzstärkste Warengruppen
Mit einem Umsatzvolumen von 1,9 Mrd. Euro machen Strumpfwaren mit etwa einem Drittel den größten Anteil am Wäschemarkt aus. Vor allem Socken, die vom anhaltenden Sneaker-Trend profitieren, hätten sich von der einfachen Fußbekleidung zum modischen Element entwickelt, so die Einschätzung der Experten. Einen ebenfalls bedeutenden Anteil im Wäschebereich nehmen Damenwäsche (2024: 1,3 Mrd. Euro) sowie Miederwaren (2024: 1,2 Mrd. Euro) ein. Diese sind seit 2019 durchschnittlich um 2,9 beziehungsweise 2,1 Prozent pro Jahr gewachsen und beleben damit den Markt. Insbesondere bei diesen Warengruppen zeigt sich, dass gesellschaftliche Entwicklungen wie die Trends zur Casualisierung und Bequemlichkeit – welche durch die Pandemie deutlich verstärkt wurden – die Wäschewahl prägen. Herrenwäsche macht mit einem Marktvolumen von 665 Millionen Euro nur knapp die Hälfte der Umsätze aus, die mit Damenwäsche erwirtschaftet werden.
Onlinevertrieb weiter auf Wachstumskurs
Versender und Internet-Pure-Player hatten 2024 mit 29,2 Prozent den größten Anteil am Vertrieb von Wäsche. Im Jahr 2016 lag dieser Anteil noch bei 20,9 Prozent. Wäsche-Filialisten/Monolabel-Stores und Bekleidungsfilialisten konnten ihren Anteil über die Jahre relativ konstant halten. Dagegen verlor vor allem der kleinbetriebliche stationäre Fachhandel Marktanteile und schrumpfte von 14,8 Prozent im Jahr 2016 auf 11,5 Prozent. Größter Verlierer waren Kauf- und Warenhäuser, deren Marktanteil sich innerhalb von acht Jahren von 16 auf 7,7 Prozent verringerte.
In drei Szenarien – optimistisch, stabil und pessimistisch – prognostizieren die IFH-Marktforscher bis 2029 für die Wäsche ein Umsatzvolumen zwischen 5,85 und 6,03 Milliarden Euro. Der Wäschemarkt zeigt dabei eine Dynamik des Wettbewerbs, welche sich durch den Erfolg vertikaler Anbieter und der steigenden Relevanz des Onlinehandels immer weiter verschärft.